Digitale Tagelohnerfassung und Fernwärme-Optimierung: Erkenntnisse aus unserem Anwenderaustausch

Digitale Tagelohnerfassung bei den Stadtwerken Bielefeld

Kai von den Stadtwerken Bielefeld präsentierte eindrucksvoll, wie die Digitalisierung der Tagelohnerfassung im Felix-System den Arbeitsalltag verändert hat. Was früher ein papierbasierter Prozess mit wöchentlichen Berichten war, läuft heute digital und nahtlos in die bestehenden Systeme integriert ab.

Besonders interessant: Die Lösung arbeitet mit einer Drei-Ebenen-Struktur für Tagelöhner, Dienstleister und interne Mitarbeiter. Für die internen Mitarbeiter erfolgt die Erfassung direkt über SAP, während externe Partner das System über das Felix-Portal nutzen. Die Stadtwerke Bielefeld haben dabei nicht nur technische Hürden gemeistert, sondern auch wichtige Erfahrungen beim Gutschriftsprozess gesammelt, unterstützt von den Stadtwerken Nürnberg. Dafür möchten wir an dieser Stelle herzlich danken.

Die Vorteile liegen auf der Hand: weniger Papier, schnellere Prozesse und eine bessere Integration in die bestehende IT-Landschaft. Ein Erfahrungsbericht, der zeigt, wie digitale Transformation in der Praxis gelingen kann.

Fernwärme-Optimierung: Schwedische Erkenntnisse für deutsche Stadtwerke

Im zweiten Teil des Meetings gab Mart Kivikas von Wissenskapital Energie wertvolle Einblicke in die Fernwärme-Optimierung. Seine Firma arbeitet unter anderem für die Stadtwerke Rostock und bringt praktische Erfahrungen aus Schweden mit, einem Land, das in Sachen Fernwärme-Digitalisierung bereits weiter ist als Deutschland.

Der Ansatz ist systematisch. Zunächst erfolgt eine IST-Aufnahme. Wie ist die Qualität der Rohre, wo gibt es Leckagen, wie steht es um die Digitalisierung. Darauf aufbauend werden konkrete Optimierungspotenziale identifiziert, insbesondere bei der Spitzenlast-Reduzierung.

Die Erkenntnis: Wer intelligent plant und die Infrastruktur als Speicherkapazität nutzt, kann die kostenintensive Spitzenlast deutlich reduzieren. Gemeint sind jene zwei bis drei Monate, in denen oft Öl oder Gas zugeschaltet werden muss. Durch Demand-Side-Management und intelligente Steuerung der Vorlauftemperatur lassen sich Kosten senken und die Gesamtkapazität des Netzes besser ausnutzen.

Für Stadtwerke wie die Energie Nürnberg, die bereits an Kapazitätsgrenzen arbeiten, sind solche Optimierungen essentiell. Die Digitalisierung der Übergabestationen und Zwischenstationen schafft die Grundlage für eine effizientere Netzauslastung und ermöglicht die notwendige Expansion.

Gemeinsam lernen und sich austauschen

An dem Meeting nahmen Vertreter verschiedener Stadtwerke teil: Bielefeld, Nürnberg, Lünen, Würzburg, Neumünster, Bocholt und Wuppertal. Genau dieser Austausch zwischen Kolleginnen und Kollegen, die ähnliche Herausforderungen meistern müssen, macht den größten Wert dieser Treffen aus. Was in der Theorie gut klingt, muss in der Praxis oft noch angepasst werden, und niemand kann diese Erfahrungen besser weitergeben als diejenigen, die täglich damit arbeiten.

Wir danken Kai Hennig von den Stadtwerken Bielefeld und Mart Kivikas von Wissenskapital Energie herzlich für ihre informativen Präsentationen und den offenen Austausch.

Sie möchten dabei sein?

Unsere Anwenderrunde findet jeden Freitag um 11:30 Uhr via Microsoft Teams statt. Hier tauschen sich Stadtwerke zu aktuellen Themen aus, präsentieren ihre Projekte und lernen voneinander. Wenn Sie Interesse haben oder Fragen zur Tagelohnerfassung, Fernwärme-Optimierung oder anderen Themen haben, melden Sie sich gerne bei uns.